Erich Maria Remarque

Erich Maria Remarque
Bild: Bundesarchiv, Bild 183-K1018-513 / CC-BY-SA 3.0

Erich Maria Remarque (22. Juni 1898 in Osnabrück), einer der bekanntesten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, hat mit seinen Werken das literarische Panorama nachhaltig geprägt. Seine bewegende Biografie, geprägt von Krieg, Verlust und einer tiefen Menschlichkeit, spiegelt sich in seinen Werken wider, die bis heute eine wichtige Rolle in der Literatur spielen.

Inhalte

Kindheit und Ausbildung

Erich Maria Remarque (eigentlich Erich Paul Remark) wurde 1898 als zweites von vier Kindern in Osnabrück geboren und stammte aus einer Arbeiterfamilie. Seine Mutter ermutigte ihn schon früh zum Lesen, wodurch er seine Liebe zur Literatur entdeckte, die ihn ein Leben lang begleiten sollte. Seine Eltern ermöglichten Remarque eine gute Ausbildung und unterstützten ihn schließlich in seinem Wunsch, Schriftsteller zu werden.

Remarque besuchte während seiner Schulzeit die Domschule Osnabrück sowie bis 1912 die Johannisschule. Anschließend wechselte Remarque auf die katholische Präparandenanstalt, die ihn auf den Lehrerberuf vorbereiteten sollte. Seine Ausbildung wurde jedoch zunächst unterbrochen, als Remarque als Soldat im Ersten Weltkrieg eingezogen wird. Nach dem Krieg kann Remarque seine Lehrerausbildung wieder aufnehmen und schließt diese 1919 ab. 

Erich Maria Remarque als Schriftsteller

Im Jahr 1916 wird Remarque zum Militärdienst im Ersten Weltkrieg eingezogen. Die Kriegserlebnisse prägten ihn tiefgreifend und flossen später in seine Werke ein. 1918 beginnt er schwer verletzt in einem Lazarett den Roman „Im Westen nichts Neues“.

Der Roman schildert realistisch die Ereignisse des Krieges auf eine noch nie dagewesene Art und Weise und ist bis heute Remarques bekanntestes Werk.

Im Westen nichts Neues

Remarques bekanntestes Werk, „Im Westen nichts Neues“ (1929), machte ihn weltberühmt. Der Roman, der auf seinen eigenen Erfahrungen im Krieg basiert, thematisiert die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges. Das Buch löste eine intensive Debatte aus und wurde sowohl von Lesern als auch von politischen Gruppen kontrovers diskutiert.

Das Buch wurde zu einem Symbol für den Verlust der Unschuld einer ganzen Generation und prangerte den Nationalismus und die Kriegspropaganda an. Es wurde in mehr als 50 Sprachen übersetzt und verkaufte sich weltweit millionenfach.

Weitere bekannte Werke Remarques

Weitere bekannte Werke Remarques sind „Der Weg zurück“ (1931) und „Drei Kameraden“ (1937). „Der Weg zurück“ erzählt die Geschichte von vier Soldaten, die nach dem Krieg versuchen, in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Doch sie müssen feststellen, dass sich vieles verändert hat und sie nicht mehr in der Lage sind, sich in ihr altes Leben zu integrieren. Das Buch zeigt eindrucksvoll die psychischen Folgen des Krieges.
„Drei Kameraden“ ist ein Roman über drei Freunde im Berlin der 1920er-Jahre. Die Männer haben im Krieg gekämpft und versuchen nun, ihr Leben wieder aufzubauen. Dabei begegnen sie einer Frau namens Patrice, in die sich alle drei verlieben. Das Buch behandelt Themen wie Freundschaft, Liebe und Verlust.
Insgesamt zeigen die Werke Erich Maria Remarques auf beeindruckende Weise die Auswirkungen des Krieges auf das menschliche Leben. Sie sind zeitlos und haben auch heute noch eine wichtige Botschaft zu vermitteln.

Rezeption seiner Werke

Durch seinen Roman wurde Remarque schnell weltbekannt, sowohl durch das Buch selbst als auch durch die Hollywood-Verfilmung „Im Westen nichts Neues“ (1930) von Lewis Milestone. Am 5. August 1930 sah Remarque in einer eigens für ihn arrangierten Sondervorstellung in Münster die Verfilmung. Im Dezember fand die deutsche Premiere des Films in Berlin statt. Remarque wurde für sein Werk „Im Westen nichts Neues“ für gleich zwei Nobelpreise des Jahres 1931 nominiert: Für den Literatur-Nobelpreis sowie für den Friedensnobelpreis. Der Deutsche Offizier Bund (DOB) protestierte gegen die Nominierung und behauptete, dass der Roman die deutsche Armee und ihre Soldaten verunglimpfe.

Zensur und Verbot durch die Nationalsozialisten

Die deutsche Erstaufführung des Films „Im Westen nichts Neues“ am 4. Dezember 1930 in Berlin wurde durch Schlägertrupps, die von Joseph Goebbels engagiert worden waren, massiv gestört. In der Folge wurde der Film von der deutschen Filmprüfstelle zunächst verboten und einige Monate später nur noch stark gekürzt gezeigt.

Mit der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler wurde der Film dann endgültig verboten. Die Bücher Remarques wurden als „schädlliches und unerwünschtes Schrifttum“ verboten und fielen im Mai 1933 der öffentlichen Bücherverbrennung zum Opfer. Aufgrund der politischen Angriffe lebte Erich Maria Remarque fortan in der Schweiz, in Porto Ronco am Lago Maggiore. Neben längeren Aufenthalten in den USA, blieb dies bis zu seinem Tod sein Hauptwohnsitz.

Das Erbe von Erich Maria Remarque

Remarque verbrachte die letzten Jahre seines Lebens größtenteils im schweizerischen Porto Ronco, in seiner Casa Monte Tabor. Im September 1970 verstarb er an einem Aortenaneurysma.

Mit seinem Engagement für Frieden und Menschlichkeit hat Remarque ein bleibendes Erbe hinterlassen.
In seiner Heimatstadt Osnabrück erinnern heute daher mehrere Orte und Einrichtungen an sein Wirken:

  • Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum
  • Erich-Maria-Remarque-Gesellschaft
  • Erich-Maria-Remarque-Ring (zuvor Karlsring)
  • Erich-Maria-Remarque-Haus (Erstaufnahmeeinrichtung am Natruper Holz)
  • Erich-Maria-Remarque-Schule
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    Der Autor des Artikels
    Julia Kiehl
    Julia Kiehl
    Julia kam für ihr Studium nach Osnabrück und ist seitdem Wahl-Osnabrückerin. Sie ist leidenschaftlicher Content Creator und Geschichtenschreiberin. Für euch entdeckt sie schöne Ecken, neue Geschäfte und interessante Fakten rund um die Stadt. Wenn sie nicht gerade am bloggen ist, schlendert sie in ihrer Freizeit am liebsten durch die Altstadt oder sitzt kaffeetrinkend in einem Café.
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