Beschreibung

Der Botanische Garten Osnabrück, der sich im Stadtteil Westerberg auf einem ehemaligen Muschelkalk-Steinbruch befindet, ist ein Juwel der Universität Osnabrück. Er wurde 1984 eröffnet und ist dem Fachbereich Biologie/Chemie zugeordnet. Mit seiner Hauptaufgabe in Forschung, Lehre und Öffentlichkeitsarbeit ist er ein wahrer Schatz für Wissenschaftler, Studenten und die Öffentlichkeit gleichermaßen.

Der Garten erstreckt sich über eine Fläche von 5,6 Hektar und bietet eine beeindruckende Sammlung von etwa 8000 Pflanzenarten. Er ist in verschiedene geographische Bereiche aufgeteilt, wie den Mittelmeerraum, die euroasiatische Steppe, China, Japan und Nordamerika. Ein besonderes Highlight ist das Alpinum, das auf einer Erhebung im Zentrum des Gartens steht und die Hochgebirgspflanzen der europäischen Gebirge präsentiert. Der Garten wird durch einen imposanten Wasserfall (11 m), kleine Bäche und Teiche bereichert. Das Regenwaldhaus, das 1998 eröffnet wurde, zeigt auf 600 Quadratmetern und einer Höhe von 21 Metern über 800 tropische Pflanzen aus Zentral- und Südamerika.

Im April 2011 wurde der Garten um einen 2,8 Hektar großen naturbelassenen zweiten Steinbruch erweitert. Dieser Steinbruch beherbergt Trockenrasengesellschaften, die unter Naturschutz stehen. Die beiden Steinbrüche sind durch einen Tunnel miteinander verbunden, was dem Garten ein einzigartiges Flair verleiht. Der Botanische Garten Osnabrück ist ein Ort der Wissenschaft, der Schönheit und der Erholung zugleich. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.

Forschung

Forschung und Lehre im botanischen Garten Osnabrück konzentrieren sich auf die Biodiversität und Evolution von Landpflanzen, insbesondere auf die Phylogenie der Gattung Allium. Die Sammlung umfasst beeindruckende 230 Arten und wird von verschiedenen Abteilungen, darunter Botanik und Ökologie, für regelmäßige Freilandversuche genutzt. Zusätzlich beherbergt der Garten die renommierte Loki Schmidt-Genbank für Wildpflanzen und koordiniert die WEL-Genbank, die in Zusammenarbeit mit anderen botanischen Gärten und Hochschulen aufgebaut wird.

Lehre

Neben der Forschung spielt auch die Lehre eine wichtige Rolle im botanischen Garten Osnabrück. Die Sammlungen werden intensiv in der Biologieausbildung genutzt und viele Abschlussarbeiten werden in Zusammenarbeit mit dem Garten erstellt.

Öffentlichkeitsarbeit

Der botanische Garten der Universität Osnabrück steht der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Circa 70.000 Besucher besichtigen jährlich den Garten. In regelmäßigen Abständen finden Führungen zu spezifischen Themenbereichen statt. Die Grüne Schule, die speziell für Kinder und Schüler ausgelegt ist, spricht auch die interessierte Öffentlichkeit an. Im Jahre 2010 wurden beinahe 400 Gruppenführungen durchgeführt. Zusätzlich zum ohnehin umfassenden Angebot wurde durch den Bau des Bohnenkamp-Hauses, welches eine Fläche von rund 900 m² umfasst, das Repertoire um Experimentierräume und Gruppenräume erweitert. Der botanische Garten sowie seine Öffentlichkeitsarbeit profitieren immens von der tatkräftigen Unterstützung durch den Freundeskreis, welcher stolze 300 Mitglieder zählt.

Ausstellungen

Erleben Sie die faszinierende Verbindung von Botanik und Geologie hautnah! Die Dauerausstellung „Botanik trifft Geologie“ entführt Sie auf eine Reise durch die Erd- und Lebensgeschichte. Entlang eines Rundweges können Sie Gesteine aus vergangenen 300 Millionen Jahren bestaunen, die aus Steinbrüchen des Natur- und Geoparks stammen. Doch damit nicht genug: Die Ausstellung zeigt auch Pflanzen, die in der jeweiligen geologischen Epoche entstanden sind oder vorherrschend waren. Im Foyer des Botanischen Gartens warten zudem spannende Einblicke in die Evolution der Pflanzen sowie beeindruckende Pflanzenfossilien auf Sie. Ergänzende Tafeln liefern Ihnen dabei wertvolle Informationen zu den jeweiligen Erdzeitaltern. Seien Sie bereit für eine einzigartige Entdeckungsreise, die Ihnen die faszinierende Verbindung von Botanik und Geologie näherbringt!